Peppermint Love

The world looks nice from above. All the messed up things, all the challenges, everything you fight with everyday seems so small if you just raise your point of view to a higher level.
   From above, you can see the world’s order; when people and places shrink down to miniature figures, the structure of your life becomes visible and you realize what’s really happening around you every time you’re just too busy to start thinking. And maybe, you can even see a way out of the terrible mess that your life has become.

So now, let’s start thinking about what has brought me up here: Lilly.
   I first saw her like two years ago at a tiny café, I was there with a friend of mine, drinking coffee whilst talking about... Well, I don’t know... Stuff. School, teachers, upcoming tests and (more important) upcoming holidays. She just walked by in the bright sunshine, her hair blowing in a mild summer breeze, some strands crisscrossing her face. My friend snapped his fingers in front of my face:
   “Hey, where are you?!” I blinked, and then she was gone.

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Das Recht auf Vergessen

Man jubelt: „Ein Sieg gegen Google!“ Denn Google muss laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs Daten aus seinen Suchergebnissen löschen, wenn sich „natürliche Personen“ in Ihrer Privatsphäre verletzt fühlen.

Anlass für den Prozess war ein Spanier, der eine 15 Jahre alte Zeitungsmeldung über die Versteigerung seines Grundstücks, „die im Zusammenhang mit einer Pfändung wegen Schulden stand“, gerne gelöscht hätte. Seine finanziellen Probleme seien gelöst, die Meldung damit veraltet und heute nicht mehr korrekt, sollten also bitte vom Internet „vergessen“ werden. Und obwohl sich das Urteil nur auf Google (und andere Suchmaschinen zu beziehen scheint), ist die Aufforderung zur Löschung der Daten auch bei der spanischen Zeitung abgegeben worden. Letzteres halte ich für richtig. Eine Löschung bei Google hingegen nicht.

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Kant gibt sich die Kante

Ein Haus, Winter Siebzehnvierundachtzig,
eine Nacht, die grad’ heranbricht
über dem alten deutschen Land,
in dem sich Kant derzeit befand.

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Hermann Gröhe und die freie Marktwirtschaft in öffentlichen Krankenhäusern

Am 15. Januar hat Gesundheitsminister Gröhe angekündigt: „Wir wollen die Qualität im Gesundheitswesen stärken und sichern und letztlich zum entscheidenden Kriterium für die ambulante und stationäre Versorgung in diesem Land machen.“ Mal ganz abgesehen davon, dass ich schockiert war, das Qualität scheinbar nie das relevante Kriterium meiner gesundheitlichen Behandlungen war, ist allerdings die Frage der Umsetzung an dieser Stelle noch viel interessanter: Dazu soll nämlich ein neues Institut gegründet werden, das alle Daten zu Behandlungserfolgen und Problemen von Patienten in allen Krankenhäusern sammelt, auswertet und die Ergebnisse online verfügbar macht. Gute Krankenhäuser sollen belohnt werden, schlechte bestraft. Finanziell.

Natürlich kann man an dieser Stelle den Datenschutz kritisieren: Hier werden Gesundheitsdaten einfach weitergegeben, „fällt das nicht unter die ärztliche Schweigepflicht?“! Doch in meinen Augen ist der finanzielle Aspekt das weit größere Problem: Wie soll sich die Lage in einem „schlechten“ Krankenhaus verbessern, wenn man ihm die Mittel streicht, mehr kompetentes Personal einzustellen oder neue medizintechnische Geräte anzuschaffen? Und „schlechte“ Krankenhäuser werden nicht nur so immer schlechter (während „gute“ immer besser werden), nein, das ganze wird auch noch im Internet angeprangert, sodass die Patienten zu den „besseren“ gehen. Wenn sie denn können! Krankenhäuser sind Einrichtungen, die weit seltener als z.B. Tankstellen vorkommen. Im Zweifel ist es nicht möglich, sich auszusuchen, welches man besuchen will, weil nur eines in Reichweite ist. Dies gilt insbesondere für Notfälle, wo der Transport zum Krankenhaus durchaus zeitkritisch sein kann; aber auch für Menschen, die auf Transport mit dem Auto (vielleicht noch durch Familienmitglieder, weil sie selbst nicht fahren dürfen/können) zum Krankenhaus verzichten müssen und auf Öffentliche Verkehrsmittel oder Ähnliches angewiesen sind. Und das führt zu einem Zwei-Klassen-System! Nicht nur wird eine Schere zwischen „guten“ und „schlechten“ Krankenhäusern immer weiter geöffnet, die Verteilung auf diese ist auch noch abhängig von den finanziellen Mitteln der Patienten.

Was kann man also tun? Sollen wir Qualitätskontrollen künftig wegfallen lassen? Damit Krankenhäuser gar keinen Anreiz mehr haben, Patienten qualifiziert zu behandeln? Ein bisschen marktwirtschaftlicher Druck kann doch nicht schaden! Eine Behörde, die Leistungen vergleicht und Ergebnisse online veröffentlicht, hat doch schon bei Spritpreisen in Tankstellen geholfen und Wettbewerb gefördert!

Jetzt ist aber ein Krankenhaus nicht direkt mit einer Tankstelle vergleichbar. Wie oben bereits angesprochen, haben wir von letzteren wesentlich mehr in Deutschland, eine weitaus größere Auswahl. Zum anderen ist es bei Tankstellen wesentlich einfacher, Leistungen objektiv zu vergleichen: Die Qualität des Benzins ist bei den einzelnen Sorten einheitlich, also muss man nur die Preise nach Treibstoffsorte für jede Tankstelle veröffentlichen und das ganze noch nett sortieren. Das ist bei Krankenhäusern schon nicht möglich, weil man (zumindest wenn man nicht in ein privates geht), überhaupt nicht bezahlen muss. Also muss man so etwas wie die „Erfolgs- und Zufriedenheitsquote“ berechnen, was sehr aufwändig und subjektiv sein kann. Außerdem wird so ein Krankenhaus pauschal bewertet, obwohl die eigentlichen Leistungen doch von der Güte der Behandlung durch Individuen (wie Ärzte, PflegerInnen, Verwaltungspersonal) abhängt. Eigentlich müsste man die bewerten und denen finanzielle Mittel streichen! An dieser Stelle kann man den Datenschutz zu Recht kritisieren: Hier geht es um personenbezogene Daten, die zentral zu sammeln und auszuwerten mir persönlich Bauchschmerzen bereiten würde. Ein dezentrales Prinzip könnte jedoch hier viel besser funktionieren: Abteilungsleiter könnten ihre Teammitglieder im Arbeitsalltag beobachten und mit offenem Auge und offenem Ohr Probleme erkennen und selbst Lösungsansätze entwickeln und ausprobieren. Sollte es mal um etwas Größeres gehen, könnten Problem und Anregungen auch an die nächsthöhere Ebene weitergeleitet werden, die sich dann mit dem Problem befassen. Eigentlich dachte ich immer, wäre das nicht nur der logischste Ansatz, sondern auch gängige Praxis nicht nur in Krankenhäusern. Aufgabe einer Gesetzgebung ist meiner Meinung nach, dieses Vorgehen zu fördern.

Dennoch will ich Gröhes geplante Behörde nicht als völlig unnötig bezeichnen. Wie es an Schulen auch die AQS gibt, die die „Qualität“ einer Schule misst und dieser mitteilt, könnte es an Krankenhäusern ein ähnliches System geben: Die Krankenhäuser werden „objektiv“ bewertet und erhalten ein detailliertes Feedback und eine grobe Einschätzung ihrer „Qualität“ im Vergleich zum Durchschnitt. Im Gegensatz zur AQS sollten hier die Maßnahmen allerdings nicht aufhören und konsequenzlos bleiben (dann wäre sie ja fast sinnlos): Da bei „schlechten“ Krankenhäusern Missstände in einzelnen Abteilungen offensichtlich nicht mit dem oben erwähnten Prinzip behoben werden konnten, so dass sie sich bis in eine Gesamtwertung hin auswirken, wird dem Krankenhaus ein (oder mehrere) Berater zur Seite gestellt, der die Arbeitsabläufe beobachtet und die einzelnen dezentralen Stellen bei Problemlösungen und dem Problemlösungsverfahren inhaltlich unterstützt. So kann Qualität als Kriterium gestärkt werden, ohne zwanghaft Druck aufzubauen.

Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema, werter Leser? Schreiben Sie mir!


Titelbild: Pieter van Marion (CC BY-NC 2.0)
Ebenfalls erschienen im Neologismus 14-05

Montage

„Ich will Menschen vor Banken“, sagt der Mann in der Hängematte. „Und du?“ – „Wir sind gegen Altersarmut“, sagt der böse blickende Mann mit der lächerlich roten Krawatte. „Und du?“, fragt der Mann mit der Hängematte. Ich will Pizza. „Mit scharf?“, fragt der Mann mit der Schürze. Ja.

Ich setze mich auf den Stuhl. Gegenüber gibt es 50%. Das ist gut. Dafür aber keine Pizza. Das ist schlecht. „Probieren Sie unsere Anti-Aging Produkte!“ Sollte der Mann mit der roten Krawatte mal machen. Lohnt sich bei ihm und den 50%. Die hätte er bestimmt gerne. Bewegungslos starrt er mich grimmig an.

WWP!! „Bringst du mir auch eine Pizza mit?“, fragt der Kasten in meiner Tasche. „Mit scharf?“, fragt der Mann mit der Schürze. „Nein“, sagt der Kasten in meiner Tasche. „Und beeil dich, ich sterbe schon!“ Okay.

Ich packe die Pizza zu den 50%, die ich eben für ein neues 2-in-1 mit Zink bekommen habe. „Und nu?“, fragt der Mann in der Hängematte. Ich bin nur noch kurz in den PennyLidlAldi. Und was machst du so? Wenn du Menschen vor den Banken willst, solltest du es vormachen und selber vor eine Bank gehen. Stattdessen liegst du in der Hängematte. Er bewegt sich nicht. Dafür eine Frau gegenüber: „Ich kann hier nicht atmen!“, ruft sie, während sie aus den 50% fällt.

WWP!! „Wo bleibst du?“ Ich bleibe nicht, ich gehe! Zum PennyLidlAldi, dieses Dings kaufen, im Angebot aus der Werbung in der Bums-Zeitung. Oder war’s im Fernsehen? Ich weiß es nicht mehr. Geiz ist echt geil, aber gerade irgendwie doof. Ich bin doch nicht blöd, wo ist dieses Dings denn?! Hier findet man gar nichts. Ich gehe jetzt Pizza essen mit meiner Bums. Und du?


Ebenfalls erschienen im Neologismus 13-08