Es wäre eine Untertreibung, zu behaupten, im Neologismus sei wenig philosophiert wurden. Gerade die ersten Ausgaben sind voll von (faszinierenden) philosophischen Artikeln unseres Chefredakteurs, die er zwar inzwischen für viel zu unqualifiziert hält, die ich aber manchmal gerne noch lese. Und es gibt dann auch Momente, in denen ich gerne mal selbst meinen Senf dazugeben würde – schließlich lebt Philosophie(ren) von Diskussion. Um den fachlichen Anspruch an mich selbst nicht zu hoch zu legen, soll die (unregelmäßig) erscheinende Reihe unter dem Untertitel „Küchenphilosophie“ laufen, und die Themen mit etwas laxeren Herangehensweisen betrachten. Dabei werde ich, neben Physikern und Philosophen, auch einige popkulturellen Referenzen zur Verdeutlichung verwenden.
In dieser ersten Ausgabe möchte ich mich der Frage nach freiem Willen und Schicksal widmen, die im Neologismus ja schon fast zu oft gestellt, diskutiert und nicht abschließend beantwortet wurde.
Dualismus vs Materialismus
Die Diskussion um freien Willen lässt sich auf die beiden Sichtweisen Dualismus und Materialismus herunterbrechen. Die Dualisten, häufig Geisteswissenschaftler, gehen davon aus, dass der menschliche Geist etwas von der materiellen Welt Grundverschiedenes und insbesondere nicht von ihren Beschränkungen betroffen ist. Umgekehrt kann der Geist die Wirklichkeit beeinflussen – an dieser Stelle haben wir freien Willen. Bedeutende Vertreter sind Platon oder Kant, aber auch unser Chefredakteur Florian Kranhold in seinem Artikel Abolitum Arbitrium.