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Ein Weihnachtsgedicht

Die Haare wallen wild im Wind,
die blonde Mähne, ungetrimmt,
Perfektion – gewiss.
Doch da – erschreckend – Spliss!

Doch nein, ein Shampoo fällt darnieder
wie der Schnee an kaltem Tag.
Engel singen Weihnachtslieder,
die der Kunde mag.

Wenn man der Flasche Saum knufft,
dass aus ihr weißer Schaum flufft,
ja dann erwacht die Raum-Luft
mit süßem Weihnachtsbaumduft.

Das Shampoo trifft die blonden Haare
und ein Wasserstrahl zugleich.
Sie werden schöner dank der Ware:
sanft, geschmeidig, wunder-weich.

„Cut!“, der Werbespot zu Ende.
Der Regisseur reibt sich die Hände,
denn es liegt mit ’ner Perücke
der Star des Stücks in seiner Krippe.

Was ich schon etwas trist find’ –
es ist schließlich das Christkind.


Ebenfalls erschienen im Neologismus 16-11

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