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Tote Mädchen lügen

Über die zweite Staffel der Serie „13 Reasons Why“

Thirteen Reasons Why, bzw. in der deutschen Übersetzung „Tote Mädchen Lügen nicht“, ist ein 2007 erschienener Roman von Jay Asher. Die Handlung des erfolgreichen Jugendbuchs dreht sich um den Selbstmord der High-School-Schülerin Hannah Baker, die vor ihrem Tod die 13 Gründe für ihr Handeln auf Audiokassetten aufgenommen und mit dem Auftrag, sie den jeweils angesprochenen Personen der Reihe nach zukommen zu lassen, in Umlauf gebracht hat. Die Leser begleiten dabei den Ich-Erzähler und Klassenkameraden Hannahs Clay Jensen, der im Verlauf des Buches die Kassetten anhört und somit nach und nach erfährt, was Hannah zugestoßen ist.

Diese erzählerische Konstruktion bietet Raum für den Spannungsbogen des Buches. Die Leser werden nicht nur langsam immer weiter in den Strudel bis hin zur Vergewaltigung eskalierender Ereignisse gezogen, sondern haben eingangs mit Clay auch eine positive Identifikationsfigur mit ungewisser Geschichte: Es ist unklar, warum auch er die Kassetten erhalten hat, was ihn zu einem der 13 Gründe für den Selbstmord machen würde. Der Inhalt der Kassetten erzählt rückblendenartig die Geschichte um Hannah und lüftet die Geheimnisse um ihren Tod, während Clays Handlung in der Gegenwart auf das Gesagte unmittelbar (emotional) reagieren und es somit für die Leser weiter kontextualisieren kann. Die Frage, die sich dabei immer wieder stellt: Hätte man das alles früher erkennen und den Selbstmord vielleicht verhindern können?

Das Buch polarisiert seine Leser. Vielfach (z.B. hier und hier) werden die vielschichtigen Charaktere gelobt, und dass das Buch keine schlichte Schwarz-Weiß-Malerei der Situation betreibt, sondern stattdessen die Thematik als so komplex präsentiert, wie sie eben ist. Allerdings wird auch vor der Wirkung des Buches gewarnt: Stellt es den Selbstmord als zu heldenhaft dar und ermutigt damit eventuell weitere Jugendliche zum Suizid? Sollten Leser von den gewalttätigen Szenen klarer im Voraus gewarnt werden? Dem Erfolg des Romans tat das jedoch keinen Abbruch.

Die Serie

Knapp 10 Jahre nach seiner Veröffentlichung wurde der Roman in Form einer Mini-Serie auf Netflix verfilmt. Die Kritik am Umgang mit der behandelten Thematik entbrannte dadurch natürlich erneut, auch wenn sich die Macher mit Hinweisen auf dargestellte Gewalt und wiederholte Verweise auf Selbstmord-Hotlines der Kritik stellen. Aus meinem ganz persönlichen Umfeld konnte ich jedoch mitnehmen, dass die Serie im Großen und Ganzen als sehr positiv aufgefasst wurde. Das liegt in weiten Teilen sicherlich an der guten handwerklichen Umsetzung – die Serie ist hochwertig produziert und die Charaktere sind gut besetzt. Es liegt aber auch in nicht weniger großem Umfang an der Umsetzung der erzählerischen Struktur des Romans in filmischer Form.

Die Erzählweise des Buches wird nämlich schnell zu einer Herausforderung bei der Verfilmung: Erzählt man die Handlung wie im Buch aus der Sicht von Clay, hat man ein recht statisches Setting, in dem man jemanden beobachtet, der sich (quasi) ein Hörbuch anhört – filmisch nicht besonders spannend, insbesondere weil auch die Abwechslung zwischen den einzelnen Folgen der Serie fehlen würde. Die mehrteilige Erzählung ist jedoch nötig, um jeden Grund für den Selbstmord in entsprechender Tiefe aufarbeiten zu können: Ein zweistündiger Film zum Beispiel hätte jeder Seite der Kassetten nur weniger als 10 Minuten einräumen können.

Eine alternative Verfilmung rein der Inhalte der Kassetten wäre allerdings auch nicht zufriedenstellend gewesen, weil die wichtige Rolle Clays sowohl im Spannungsbogen als auch bei der Kontextualisierung der Ereignisse weggefallen wäre. Gerade die stellt aber auch eine Herausforderung dar: Im Roman kann viel als innerer Monolog umgesetzt werden, im Film hat man diese Möglichkeit nicht – wenn man nicht neben dem sowieso schon notwendigen Abspielen der Kassetten als Narration Hannahs aus dem Off noch einen Erzähler einbauen will.

Die Serie begegnet diesen Problemen recht geschickt: Sie erzählt, wie im Roman, in erster Linie aus der Sicht von Clay. Dieser hört die Kassetten allerdings nicht gleich in einer Nacht, sondern verteilt über mehrere Tage. Das gibt nicht nur die Möglichkeit, Orte und Zeiten zu wechseln und die Serie somit abwechslungsreicher zu gestalten als immer nur Clay bei Nacht, sondern gibt ihm auch die Möglichkeit, seine im Roman in erster Linie internen Gedanken durch Interaktion mit anderen Personen, „Gründen“ auf den Kassetten, durch Handlungen offen sichtbar zu machen.

Die Handlung in der Vergangenheit wird parallel dazu in Rückblenden erzählt, wann immer Clay die Kassetten mit seinem (ausgeliehenen) Walkman hört. Dabei wird nicht einfach plump mit einem Schnitt in die Vergangenheit gesprungen, sondern der Wechsel stets in die Umgebung integriert: Clay steht in einem Schulflur, die Kamera schwenkt um eine Ecke, und hinter dieser sieht man dann die Hannah stehen, in der Rückblende. Clay fährt mit dem Fahrrad nachts zu einem Haus, es folgt ein Schwenk und man sieht ihn in der Vergangenheit als Gast auf die Party in diesem Haus gehen. Klingelnde Telefone oder Menschen, die ihn ansprechen, reißen Clay dann regelmäßig aus der von ihm vorgestellten Vergangenheit in die Gegenwart zurück. Damit die Zuschauer dabei nicht den Überblick verlieren, werden ein paar geschickte optische Marker eingesetzt: So zieht sich Clay recht schnell eine Kopfverletzung zu, die sein Rückblenden-Ich natürlich nicht hat. Hannah schneidet sich als Teil der Handlung zwischenzeitlich die Haare kürzer, was bei einer zeitlichen Einordnung der Rückblenden untereinander hilft. Der wichtigste Unterschied jedoch sind die Farben der Serie: Während die Gegenwart grau, trüb und entsättigt wirkt, ist die Vergangenheit heller und mit wärmeren, satteren Farben hinterlegt – ein wichtiger unbewusster Hinweis auf die Rückblenden und zeitgleich auch eine Verstärkung des Stimmungskontrastes „früher schön, heute schlecht“, den die Handlung erzählt.

Dass die Rückblenden auf so eine physische Weise eng an die Gegenwart gekoppelt und stets aus Sicht von Clay erzählt sind, ermöglicht außerdem eine weitere Möglichkeit für ihn, auf die Kassetten zu reagieren: Er interagiert einfach mit den Flashbacks, indem er in ihnen herumläuft oder sich andere Szenarien ausmalt. All das führt dazu, dass die Inhalte und Motive des Romans mit Mitteln eines Films noch deutlicher herausgearbeitet werden, ohne dabei der Struktur des Romans untreu zu werden, was zu einer sehr fokussierten Erzählung über alle 13 Folgen der Serie führt.

Die übrigen Änderungen zum Roman dienen in erster Linie dazu, das Drama zu verstärken. Clay wird zum Außenseiter gemacht, es gibt einen weiteren Selbstmordversuch, die Kassetten werden veröffentlicht und ein Gerichtsverfahren gegen die Schule eingeleitet,… Im Großen und Ganzen wird der Raum der Serie genutzt, auch andere Charaktere tiefer zu zeichnen. Oh, und durch die Einführung von Drogen und ausgedehnteren expliziten Darstellungen der im Roman nur beschriebenen Vergewaltigung bewegt sich die Serie sehr bewusst an den Grenzen des im Fernsehen Sagbaren. Natürlich geschieht das, um für Kontroversen und damit Marketing für die Serie zu sorgen, manche Rezensionen beschreiben die Serie jedoch gerade deswegen als „one of TV’s most accurate portrayals of teen life“.

Die zweite Staffel

Wahrscheinlich auf Grund des großen Erfolgs der Serie hat Netflix eine zweite Staffel produziert und ausgestrahlt. In ihr dreht sich die Handlung rund um den Gerichtsprozess der Eltern Hannahs gegen die Schule, wobei auch die Verarbeitung der Ereignisse bei den beteiligten Jugendlichen eine wichtige Rolle spielt. Die grundlegenden Motive bleiben die gleichen, allerdings mussten die Macher die Eskalation noch einmal hochdrehen, um den Tabubruch aus Staffel 1 fortzuführen. Es gibt mehr Drogensucht, mehr Vergewaltigung und krasserer Missbrauch, mehr Selbstmord- und Amokgedanken.

Außerdem musste, nach dem Ende der Audiokassetten von Hannah, die Erzählstruktur grundlegend geändert werden. Anstatt dass jede Folge eine Seite der Kassetten umfasst, wird nun jede Folge einer Zeugenaussage vor Gericht gewidmet: Die betroffenen Jugendlichen, die in der ersten Staffel auf den Kassetten erwähnt wurden, erzählen nun vor Gericht ihre Geschichte. Das erhöht die Komplexität der Erzählung sehr stark und macht es bisweilen schwer, ihr zu folgen: Wer spricht hier gerade zu welchem Zeitpunkt aus dem Off mit wem? Spricht gerade Bryce Walker zum Gericht über irgendwelche Vorfälle, oder spricht er zu den Zuschauern? Sind die parallel gezeigten Bilder eine Handlung, die gleichzeitig woanders stattfindet, um die Aussagen zu kontrastieren, oder sind sie eine Rückblende? Überhaupt, aus wessen Sicht sind die Rückblenden gerade erzählt? In Staffel 1 war es immer ganz klar Clays Sicht, aber jetzt? Sind es überhaupt Rückblenden oder frei erfundene Geschichten der Charaktere? Oder ist es doch, wie Clay sich die Situation auf Basis der unter Umständen frei erfundenen Schilderung der Erzähler vorstellt? Es ist nicht so, als würde man nicht irgendwann dahinterkommen, aber es ist nicht mehr so zielgerichtet, sondern komplexer und schlicht unelegant.

Dafür wird die Serie an anderer Stelle wesentlich weniger subtil, wenn alle weiblichen Charaktere plötzlich in einer Montage im Gerichtssaal direkt in die Kamera über sexuelle Übergriffe sprechen, denen sie ausgesetzt waren, egal ob das jetzt Teil der bisherigen Handlung war und irgendwann wieder relevant wird oder nicht. Ich will nicht die Botschaft kleinreden, die hier sicher zu recht vermittelt werden soll, aber solche Momente reißen mich als Zuschauer komplett aus der Handlung heraus. Die erste Staffel war wesentlich besser darin, es dem Zuschauer zu überlassen, eins und eins zusammenzuzählen, statt Dinge mehrfach wortwörtlich und ohne sinnvollen Grund direkt zu erklären.

Ganz allgemein merkt man, dass die zweite Staffel keine Romanadaption mehr ist, sondern für das Medium Film geschrieben wurde, denn sie ist wesentlich „visueller“ als ihre Vorgängerstaffel. So musste natürlich wieder ein Retro-Element eingefügt werden, das das abstrakte Element der dargestellten Vergangenheit physisch greifbar macht. Statt Kassetten sind das nun Polaroid-Bilder, die (im Vergleich mit den Kassetten erzählerisch sehr unelegant) hier und da in unregelmäßigen Abständen auftauchen. Die Bilder wären in einem Text wesentlich weniger „sprechend“ gewesen, als sie das in der filmischen Umsetzung sind. Auch die vielen Gruppenumarmungen und die (offensichtlich) halluzinatorischen Gespräche des Protagonisten Clay mit der toten Hannah wären in einem Buch mit jugendlichem Ich-Erzähler wesentlich schwerer umsetzbar gewesen. „Und dann umarmten wir uns alle“ ist einfach nichts, was ein 17-Jähriger, eher verschlossener Jugendlicher so sagen würde…

Die Intention

Was war jedoch das Ziel der zweiten Staffel der Serie? Erzählen Roman und erste Staffel noch eine geradlinige Geschichte mit einer klaren, eindeutigen Sicht auf die Ereignisse, scheint es nun darum zu gehen, dass die Wahrheit nicht nur eine Seite hat. Jeder der Charaktere erhält die Chance, seine Version der Geschichte zu erzählen, und im Großen und Ganzen stehen diese Versionen ungewertet nebeneinander. Ist in der ersten Staffel nur manchmal durchgeklungen, dass sich auch Hannah nie fehlerfrei verhalten hat, so war ihre Geschichte doch stets das, was wirklich passiert ist – zumindest für die Zuschauer. Tote Mädchen lügen nicht, wie der deutsche Titel schon so schön sagt. Hier ist das anders, und es geht ganz bewusst darum, wo eventuell Unwahrheiten lauern oder was ausgelassen wurde.

Dazu passt, dass auch Charaktere ganz anders gezeichnet werden. Natürlich gab es auch in der ersten Staffel vielschichtige Personen mit guten wie schlechten Eigenschaften. Aber es gab eben auch die ganz klar guten Menschen, die außer vereinzelten Selbstzweifeln stets moralische Anker waren. Jetzt gibt es die nicht mehr, und jeder Charakter hat irgendwo Dreck am Stecken. Gewaltprobleme, ständiger Rückfall in Drogensucht, Opfer vernichten Beweise von Straftaten,… Niemand, wirklich niemand hat einen Handlungsbogen, der auch nur ansatzweise ins Gute geht. Ganz bewusst wird mit den Erwartungen der Zuschauer aus Staffel 1 gespielt und aufkeimende Hoffnung immer wieder vernichtet, wenn z.B. Szenen neu entstehender Freundschaft mit Amoklauf-Vorbereitungen kontrastiert werden.

Das alles ist ein ehrenhaftes Ziel und genau der Versuch, nicht einfach die erste Staffel zu kopieren, nur um an das Geld zahlender Netflix-Abonnenten zu kommen. Nur funktioniert es irgendwie nicht. Das liegt für mich in weiten Teilen an der zu komplizierten Erzählstruktur, die sich daraus ergibt, dass man das Schema aus Staffel 1 irgendwie fortführen wollte. Für viele andere Fans liegt es jedoch auch an den enttäuschten Erwartungen, dass jetzt unter dem Deckmantel der erfolgreichen ersten Staffel eine in der Stimmung ganz andere Geschichte erzählt wurde, die noch nicht einmal die Handlung sauber abschließt. Stattdessen wird noch wesentlich offener als am Ende von Staffel 1 ein Cliffhanger für die dritte, inzwischen ebenfalls in Auftrag gegebene Staffel angefügt.

Die Alternative

Hätte man es also irgendwie besser machen können, ist die Frage, die sich jetzt natürlich stellt. Und das ist eine gute Frage, die man wahrscheinlich nicht so einfach beantworten kann. Ich habe versucht, Werke zu finden, die sich bei ihrer Fortsetzung in einer ähnlichen Situation befunden haben und damit umgehen mussten.

Erstes Beispiel ist die britische Krimi-Serie Broadchurch. In einer kleinen Stadt im Südwesten Englands wird ein elfjähriger Junge ermordet, und die Polizei muss in der ersten Staffel den Fall aufklären. Staffel 2 befasst sich dann mit dem Gerichtsprozess und mit der emotionalen Aufarbeitung des Mordes bei den Bewohnern der Stadt. Dabei zeigt sich in der ersten Staffel bereits schnell, dass alle Charaktere etwas zu verbergen haben – das macht die Enthüllung des Mörders nicht weniger schockierend, sorgt aber dafür, dass das Konzept in kommenden Staffeln nicht geändert werden musste. Außerdem hat sich die Serie nicht durch ihre Erzählstruktur in eine Ecke treiben lassen, wie 13 Reasons Why es hat, sondern konnte sich mit unkomplizierteren Mitteln um die Auswirkungen des Mordes kümmern. Auf diese Weise funktionieren die folgenden beiden Staffeln, auch wenn sie in Staffel 1 nicht unbedingt angelegt wurden.

Ein ähnliches Problem wie 13 Reasons Why gibt es (meiner Meinung nach) zum Beispiel auch bei Star Wars – The Last Jedi. Natürlich handelt es sich hierbei um ein vollständig anderes Genre, aber es zeigt sich: Man wollte unbedingt in der gleichen Welt und mit den gleichen Charakteren die Geschichte weitererzählen, aber dabei Dinge anders machen als in den bestehenden Episoden. Dafür wurde bewusst das gemacht, was die Zuschauer nicht erwartet haben: Charakterentwicklung verlief anders, als sie in Vorgängerfilmen angelegt schien. Handlung verlief nicht auf die Art und Weise parallel, wie man es erwartet hat. Die Ideen sind gut, man hat auch nicht das Problem einer aufrecht zu erhaltenden komplexen Erzählform, und doch fruchtet es bei den Fans des Originals irgendwie nur bedingt.

Es scheint, als ließen sich moderne Serien mit übergreifenden Handlungsbögen nur dann aufrecht erhalten, wenn fundamentale Erwartungshaltungen nicht gebrochen werden und die übergreifende Handlung entweder nicht zu groß (wie bei vielen Sitcoms oder zum Beispiel dem Tatort) oder bereits ganz zu Anfang in ihrer groben Richtung angelegt ist (wie etwa bei House of Cards).

Und vielleicht hat es ja einen guten Grund, dass in der Wirklichkeit basierte Jugendbücher wie Tote Mädchen lügen nicht keine Fortsetzungen haben. John Green, wie Jay Asher Autor Jugendbüchern, hat einmal erzählt, was er nach der Verfilmung seines Romans Das Schicksaal ist ein mieser Verräter erlebt hat. Das Buch erzählt die Geschichte zweier krebskranker Jugendlicher mit durchaus tragischem Ende, und trotzdem kam aus Hollywood der Vorschlag, doch eine Fortsetzung zu schreiben, inklusive konkreter Ideen, wie das gehen könnte. Letztendlich hat er abgelehnt – ich glaube, das war die einzig sinnvolle Entscheidung.

Die Schlussfolgerung

Was wünsche ich mir also für 13 Reasons Why? Definitiv keine dritte Staffel. Man hätte ohne Probleme einfach schon nach den ersten dreizehn Folgen aufhören können und hätte eine gute Geschichte mit zufriedenstellendem Ende erzählt. Mit dem Cliffhanger am Ende von Staffel 2 gibt es jetzt leider keinen Ausweg mehr als dann doch noch weiterzumachen. Aber ich hoffe, sie finden danach einen Weg, die Erzählung abzuschließen.

Ganz allgemein glaube ich nämlich, dass Mini-Serien eigentlich ein perfektes Format sind, wenn es um Roman-Verfilmungen geht. Es gibt mehr Zeit für Charakterzeichnung, mehr Zeit für tiefergehende Geschichten, mehr Zeit, alle Motive des Original-Textes angemessen einzubringen, mehr Platz auch für sperrigere Erzählstrukturen, wie zum Beispiel die großartige Umsetzung der Kassetten in der ersten Staffel.

Aber wichtig ist, dass man dann auch weiß, wann Schluss ist. Vielleicht müssen die Macher von Serien nur lernen, dass das, was Skye zum Abschied an Clay sagt, auch für die Beziehung von Zuschauern zu Serien gilt: „I can love you and still let you go.“


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